08.06.2008

Also, dann waer hier mal mein Reisebericht:

Am Freitag (31.5.) bin ich aufgebrochen- die 25 1/2 - stuendige Busfahrt war zwar SEHR anstrengend (nach ca. 22 Stunden beginnt der Hintern schon schoen langsam weh zu tun!), aber auch wirklich beeindruckend. Faszinierend waren/sind fuer mich vor allem die Wuesten"doerfer": teilweise nur aus 3 Haeusern bestehende Oertchen, und rundherum nichts ausser Sand, Wueste und NICHTS. Die Haeuser (wenn man sie so nennen kann) sind aus Wellblech, Karton und altem Holz zusammengezimmert, und oft stehen sie nicht einmal in der Naehe von groesseren Doerfern oder Oasen! Und bei manchen Haeusern kann man auch Rinder entdecken- das muessen aber Wundertiere sein, wenn sie sich von Sand ernaehren koennen, denn es gibt dort weit und breit keinen Grashalm den sie fressen koennten! Einerseits finde ich es erschreckend, dass wirklich Menschen so leben- und andererseits finde ich es wirklich bewundernswert, dass sie es koennen!!!


Es war total schoen anzuschauen, wie die Landschaft immer wieder ein bisschen gruener wird, zuerst beginnts mit vereinzelten kleinen Straeuchern, dann kommen bis zu mannshohe Kakteen dazu, und irgendwann (so 2 Stunden vor Santiago) habe ich geglaubt ich befinde mich gerade in einer Rosamunde-Pilcher-Filmkulisse: total gruenes Gras, Schafherden, 10 Meter hohe Felsklippen,...



Und dann sieht man schon die schneebedeckten Anden und sogleich ist man in Santiago- einer ca. 5 Millionen-EW-Metropole, und das macht sich auch bemerkbar. Ich mein, so haesslich wie mir im Vorfeld erzaehlt wurde ist Santiago nicht, aber wirklich keine schoene Stadt- zu viele Leute, zu viele Haeuser, zu viel Stress, zu viel Verkehr, und vor allem zu viel Smog- den kann man naemlich wirklich sehen!

In den folgenden Tagen habe ich mir dann diese Stadt ein bisschen naeher angeschaut, aber so viel zu sehen gibt es dort nicht. Die zwei interessantesten Dinge waren fuer mich das "Museo chileno de arte precolumbiano", das Museum das sehr alte, suedamerikanische Kunstwerke zeigt; und der "Cerro Santa Lucía", ein Huegel, der wie eine gruene Ruheoase mitten in der Metropole wirkt.

Am Cerro Santa Lucia

Am Dienstag bin ich dann zusammen mit ungefaehr 20 jugendlichen, groelenden, fahnenschwenkenden Colo- Colo- Fans von Santiago nach Viña del Mar gefahren. Dazu muss ich glaube ich kurz erklaeren: wenn ich das richtig verstanden habe, war am Dienstagabend in Viña das Finale des chilenischen Fussball-coups, in dem "Colo Colo" gegen die "Universidad de Chile" (die zwei groessten Fussballvereine Chiles, ca so wie Rapid und Austria), und das wurde gross begangen.

In den darauf folgenden Tagen bin ich ziemlich viel herumgewandert, habe wieder einmal Regen erlebt, viel gesehen, mir einiges angeschaut und die Staedte Viña und Valparaiso genossen. Diese beiden sind wirklich einmalig auf der Welt- sie sind auf Huegeln entlang der Kueste gebaut, und teilweise stehen die Haueser halb aufeinander, haengen ueber Steiklippen,...

Valparaiso ist die aeltere der beiden Staedte, und ist zwar toll anzuschauen, erzeugt aber irgendwie ein beklemmendes Gefuehl. Obwohl Viña nicht seeehr anders ist, ist es doch moderner, freundlicher, und DIE chilenische Tourismus-Stadt, und die Straende sind im Sommer touristenueberflutet. Jetzt ist es gerade ziemlich ruhig, und ich konnte die paar Tage dort wirklich geniessen. Ich habe mit meinen Gastschwestern unter anderem auch die "Quinta Vergara" angeschaut, der ehemalige Grund der Familie Vergara, den man jetzt als Park geniessen, und sich das riesengrosse Haus anschauen kann. In diesem Park steht auch ein riesiges Beton-stadion, in dem jedes Jahr das Musikfestival Viña del Mar begangen wird.
Nach einigen anderen Dingen, die ich hier aufzaehlen koennte, aber glaube ich den meisten nicht sehr viel sagen wuerden, habe ich mir am Freitag zum Abschluss noch das Haus ("La Sebastiana") von Pablo Neruda angeschaut, dass mich vor allem wegen seinem Ausblick fasziniert hat!

Danach habe ich noch meine Freundin Sigrid, ebenfalls oesterreichische Austauschschuelerin, getroffen, und wir haben viiiiiiiel geplaudert!

Gewohnt habe ich in diesen acht Tagen bei 2 verschiedenen Gastfamilien- beide Freunde meiner AFS-Betreuerin Gigi.
In Santiago waren das Mónica und Guillermo mit ihren Kindern Fernando (19) und Guillermo (16); in Viña Cecilia und ganz ehrlich, ich weiss nicht wie der Vater hiess, ich habe ihn genau 2 mal fuer 5 minuten gesehen, mit ihren 4 Kindern Germán (sprich Hermann; 21), Patricio (18), Elisabet (10) und Valentina (5). Hier bin ich mit den beiden Kleinen zu sehen:

Am Samstag Vormittag musste ich dann leider wieder den Bus Richtung Iquique besteigen, da ich am Montag wieder in die Schule muss. Die Rueckfahrt war zwar auch sehr schoen, aber anstrengender als die Hinfahrt, da ich wesentlich schlechter geschlafen habe und sich mein Hintern und vor allem mein Ruecken "schon" nach acht Stunden bemerkbar gemacht haben!!!

Bussis Vroni

PS an Onkel Joe (eigentlich solltest du dich ja "tio Juan" nennen!!!): das mit dem Zwischenstopp in La Serena ist sich leider nicht ausgegangen, aber ich bin wenigstens durch gefahren- und das war schonmal wirklich beeindruckend, scheint eine tolle Stadt zu sein!

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