01.07.2008

Hier noch ein paar Fotos von meiner neuen Familie, die ich auf dem PC gefunden hab. Die meisten davon wurden gemacht, da sich Tomás gerade bei AFS fuer ein Austauschjahr in den USA anmeldet!

Foto 1: Flo und Tomás im Condominio, vor dem Defilieren mit der Schule am 21. Mai
Foto 2: Opa, Uroma, Oma (Familie Muetterlicher Seits)
Fotos 3-5: Meine Familie im Garten bzw. Balkon







24.06.2008

¡Oli!

Ich komme gerade von einem UR tollen Trip durch die Wueste zurueck, und bin einfach super drauf!


Ich habe heute und gestern Schule geschwaenzt, und bin mit einer Freundin meiner neuen Gastmamá nach Pica gefahren. Also eigentlich waren es ein paar mehr Leute:
Anita (die Freundin von Gigi), ihre Tochter Claudia (die seit 12 Jahren AFS-Freiwillige ist, und selbst ein Jahr in Fi
nnland war), deren Sohn Vicente, noch 2 Freundinnen von Anita, und eine davon mit ihren drei Enkeln im Alter von 6 bis 11 Jahren.
Meine Gasteltern konnten leider nicht mitkommen, da sie sehr viel arbeiten muessen...


Gestern ist es also in der Frueh mit dem Auto in die Wueste gegangen, der erste Halt war in La Tirana, einem beruehmten 1000- EW- Wallfahrtsort, wo wir in die Kirche gegangen sind und zur hier sehr verehrten Jungfrau Maria (auf die ich im Juli noch genauer zu sprechen komme, wenn ein riesen Fest zu ihren Ehren abgehalten wird) gebetet haben (da Claudia leider einen Krebstumor am rechten Arm hatte, aber sie befindet sich schon am Weg der Besserung!)

Danach sind wir noch ca. eine Stunde weiter nach Pica gefahren, einer grossen Oase, in der sich natuerlich eine kleine Stadt befindet. Dort war es einfach wunder, wunderschoen!!!
Erstens war die Landschaft einfach ein Spektakel fuer sich- die karge Wueste ohne jegliche Vegetation, und dann eine (fuer meine Gewohnheiten) uuuur gruene Oase, mit (vielen!) Baeumen, Mangos, Limonen, Orangen, Guyabas, Palmen,...
Und der Hoehepunkt und die Hauptattraktion war natuerlich das Baden in den natuerlichen Thermalquellen...
Nachdem wir uns gestern den ganzen Nach- und heute den ganzen Vormittag gebadet haben, sind wir nach dem Mittagessen wieder Richtung Iquique aufgebrochen, wobei wir noch einen Zwischenstopp in "Oficina Salitrera Humberstone" eingelegt haben. Das ist eine verlassene Geisterstadt, wo frueher die Salpetermienenarbeiter mit ihren Familien gewohnt haben, aber dann nach der Entdeckung des kuenstlichen Salpeters nach Iquique ziehen mussten, da es in den Mienen keine Arbeit mehr fuer sie gab.
Die Stadt selbst hat mich ein bisschen an Mauthausen erinnert, da es auch in so Baracken-Stil gebaut ist, aber natuerlich ist die Geschichte laengst nicht so tragisch, und die Stadt viel lebendiger (wenn man das von einer verlassenen Stadt behaupten kann). Zum Beispiel gibt es einen Hauptplatz mit Baeumchen, ein Theater, eine Kriche, eine Schule, einen Markt, usw...

Insgesamt gab es dort nicht allzu viel zu sehen, aber es war trotzdem sehr interessant auch dort einmal hin zu fahren, vor allem da es sehr nah bei Iquique liegt!

Bis bald,
Bussis

12.06.2008

Hallihallo, hier bin ich wieder!

Gestern ist endlich mein schon laengerer Plan verwirklicht worden: ich habe hierher, zu meiner neuen Gastfamilie gewechselt.
Einige wissen das schon, fuer andere kommt das wahrscheinlich ziemlich ueberraschend.
Es war im Grossen und Ganzen nicht so schlimm mit der letzten, vor allem hat es sich wesentlich gebessert. Aber es gab eben immer noch einige Probleme, wegen denen ich mich nicht so toll gefuehlt habe wie ich mir das erwartet und gewuenscht haette.
Die Idee zu wechseln kam eigentlich nicht von mir, sondern von meiner lieben Freundin Lisi. Sie war vor ein paar Wochen hier in Iquique, und wie wir uns getroffen haben und ziemlich lange geplaudert, hat sie mich gefragt, warum ich eigentlich nicht wechsle, da ich mit meiner Gastfamilie nicht sehr gluecklich zu sein scheine. Daraufhin habe ich mit meiner Consejera (=Betreuerin von AFS) Gigi gesprochen, die mir sofort angeboten hat, in ihr Haus zu wechseln.
Da sie mich schon ein paar mal eingeladen hatte, und einfach ein traumhaft schoenes Haus, und was noch viel wichtiger ist, eine irrsinnig liebe und tolle Familie hat, habe ich sofort eingewilligt.
Dann mussten noch einige Foermlichkeiten erledigt werden, und gestern konnte ich endlich mein Zeug zusammen packen (das viel zu viel ist, um es jemals wieder mit nach Wien zu nehmen, ich hab noch keine Ahnung wie ich das machen soll, da Pakete schicken von hier aus wesentlich teurer ist als von Oesterreich hier her!) und wurde abends von Marisol abgeholt, zu meiner neuen Familie gebracht, wo ich irrsinnig herzlich aufgenommen wurde.
Die Familie besteht aus:
Gigi (eigentlich heisst sie ja Marie-Antoniette, aber niemand nennt sie so! Sie ist meine Consejera und jetztige Gastmutter)
Jaime (der Vater)
und den Kindern Gonzalo (ich glaub er is um die 20, wohnt und studiert aber gerade in Santiago), Tomás (15) und Florencia (7).
Und nicht zu vergessen: Berta, die Nana (=Maedchen fuer alles. Sie putzt, waescht, kocht, raeumt auf, hilft, is Kindermaedchen, Unterhaltung,... und uuuur lieb!)

Ich bin total froh gewechselt zu haben, auch wenn mir nicht mehr so viel Zeit bleibt mit meiner neuen Familie. Meine alte Familie hat es gut aufgenommen, da ich mit Marisol besprochen habe, ihnen nur zu sagen, dass ich mich einsam gefuehlt habe, da alle arbeiten oder studieren oder in der Schule sind oder so- und irgendwie hab ich jetzt das Gefuehl, ich werd mich von jetzt ab besser mit ihnen verstehen als vorher!
Zum Beispiel habe ich heute mit Sonia telefoniert, die seit knapp 3 Wochen verreist ist, Chardo hat ihr schon erzaehlt dass ich gewechselt habe. Und sie war total lieb und verstaendnissvoll, und hat mich sogar eingeladen mal zu ihnen Mittagessen zu kommen, wenn sie wieder zurueck ist...
Und hier wurde ich einfach total herzlich und lieb aufgenommen, ich habe ein total schoenes Zimmer mit Meerblick, einen kleinen Garten (mit GRUENEM Gras, einer echten Raritaet. Also nicht, dass es gruen ist, sondern dass es existiert!), und vor allem Berta ist ein echter Schatz. Sie ist Peruanerin glaube ich, so wie fast alle Nanas, und sooo lieb! Und es ist so ein schoenes Gefuehl, nach Hause zu kommen und ein koestliches Essen serviert zu bekommen, und nachher wird alles abserviert, und man selbst muss garnichts machen...!!!
So werde ich die mir verbleibenden 48 Tage noch ganz fest geniessen (wie sagt man das denn, irgendwie klingt alles bloed: fest, voll, tief, gut,.. geniessen...?!?!?!)

Schicke euch ganz liebe Gruesse, Bussis und Umarmungen
Verito (wie ich hier genannt werde...)
Ach ja, und Fotos von Familie und Haus folgen, sobald ich welche habe, aber das wird denk ich bald erledigt sein!


08.06.2008

Also, dann waer hier mal mein Reisebericht:

Am Freitag (31.5.) bin ich aufgebrochen- die 25 1/2 - stuendige Busfahrt war zwar SEHR anstrengend (nach ca. 22 Stunden beginnt der Hintern schon schoen langsam weh zu tun!), aber auch wirklich beeindruckend. Faszinierend waren/sind fuer mich vor allem die Wuesten"doerfer": teilweise nur aus 3 Haeusern bestehende Oertchen, und rundherum nichts ausser Sand, Wueste und NICHTS. Die Haeuser (wenn man sie so nennen kann) sind aus Wellblech, Karton und altem Holz zusammengezimmert, und oft stehen sie nicht einmal in der Naehe von groesseren Doerfern oder Oasen! Und bei manchen Haeusern kann man auch Rinder entdecken- das muessen aber Wundertiere sein, wenn sie sich von Sand ernaehren koennen, denn es gibt dort weit und breit keinen Grashalm den sie fressen koennten! Einerseits finde ich es erschreckend, dass wirklich Menschen so leben- und andererseits finde ich es wirklich bewundernswert, dass sie es koennen!!!


Es war total schoen anzuschauen, wie die Landschaft immer wieder ein bisschen gruener wird, zuerst beginnts mit vereinzelten kleinen Straeuchern, dann kommen bis zu mannshohe Kakteen dazu, und irgendwann (so 2 Stunden vor Santiago) habe ich geglaubt ich befinde mich gerade in einer Rosamunde-Pilcher-Filmkulisse: total gruenes Gras, Schafherden, 10 Meter hohe Felsklippen,...



Und dann sieht man schon die schneebedeckten Anden und sogleich ist man in Santiago- einer ca. 5 Millionen-EW-Metropole, und das macht sich auch bemerkbar. Ich mein, so haesslich wie mir im Vorfeld erzaehlt wurde ist Santiago nicht, aber wirklich keine schoene Stadt- zu viele Leute, zu viele Haeuser, zu viel Stress, zu viel Verkehr, und vor allem zu viel Smog- den kann man naemlich wirklich sehen!

In den folgenden Tagen habe ich mir dann diese Stadt ein bisschen naeher angeschaut, aber so viel zu sehen gibt es dort nicht. Die zwei interessantesten Dinge waren fuer mich das "Museo chileno de arte precolumbiano", das Museum das sehr alte, suedamerikanische Kunstwerke zeigt; und der "Cerro Santa Lucía", ein Huegel, der wie eine gruene Ruheoase mitten in der Metropole wirkt.

Am Cerro Santa Lucia

Am Dienstag bin ich dann zusammen mit ungefaehr 20 jugendlichen, groelenden, fahnenschwenkenden Colo- Colo- Fans von Santiago nach Viña del Mar gefahren. Dazu muss ich glaube ich kurz erklaeren: wenn ich das richtig verstanden habe, war am Dienstagabend in Viña das Finale des chilenischen Fussball-coups, in dem "Colo Colo" gegen die "Universidad de Chile" (die zwei groessten Fussballvereine Chiles, ca so wie Rapid und Austria), und das wurde gross begangen.

In den darauf folgenden Tagen bin ich ziemlich viel herumgewandert, habe wieder einmal Regen erlebt, viel gesehen, mir einiges angeschaut und die Staedte Viña und Valparaiso genossen. Diese beiden sind wirklich einmalig auf der Welt- sie sind auf Huegeln entlang der Kueste gebaut, und teilweise stehen die Haueser halb aufeinander, haengen ueber Steiklippen,...

Valparaiso ist die aeltere der beiden Staedte, und ist zwar toll anzuschauen, erzeugt aber irgendwie ein beklemmendes Gefuehl. Obwohl Viña nicht seeehr anders ist, ist es doch moderner, freundlicher, und DIE chilenische Tourismus-Stadt, und die Straende sind im Sommer touristenueberflutet. Jetzt ist es gerade ziemlich ruhig, und ich konnte die paar Tage dort wirklich geniessen. Ich habe mit meinen Gastschwestern unter anderem auch die "Quinta Vergara" angeschaut, der ehemalige Grund der Familie Vergara, den man jetzt als Park geniessen, und sich das riesengrosse Haus anschauen kann. In diesem Park steht auch ein riesiges Beton-stadion, in dem jedes Jahr das Musikfestival Viña del Mar begangen wird.
Nach einigen anderen Dingen, die ich hier aufzaehlen koennte, aber glaube ich den meisten nicht sehr viel sagen wuerden, habe ich mir am Freitag zum Abschluss noch das Haus ("La Sebastiana") von Pablo Neruda angeschaut, dass mich vor allem wegen seinem Ausblick fasziniert hat!

Danach habe ich noch meine Freundin Sigrid, ebenfalls oesterreichische Austauschschuelerin, getroffen, und wir haben viiiiiiiel geplaudert!

Gewohnt habe ich in diesen acht Tagen bei 2 verschiedenen Gastfamilien- beide Freunde meiner AFS-Betreuerin Gigi.
In Santiago waren das Mónica und Guillermo mit ihren Kindern Fernando (19) und Guillermo (16); in Viña Cecilia und ganz ehrlich, ich weiss nicht wie der Vater hiess, ich habe ihn genau 2 mal fuer 5 minuten gesehen, mit ihren 4 Kindern Germán (sprich Hermann; 21), Patricio (18), Elisabet (10) und Valentina (5). Hier bin ich mit den beiden Kleinen zu sehen:

Am Samstag Vormittag musste ich dann leider wieder den Bus Richtung Iquique besteigen, da ich am Montag wieder in die Schule muss. Die Rueckfahrt war zwar auch sehr schoen, aber anstrengender als die Hinfahrt, da ich wesentlich schlechter geschlafen habe und sich mein Hintern und vor allem mein Ruecken "schon" nach acht Stunden bemerkbar gemacht haben!!!

Bussis Vroni

PS an Onkel Joe (eigentlich solltest du dich ja "tio Juan" nennen!!!): das mit dem Zwischenstopp in La Serena ist sich leider nicht ausgegangen, aber ich bin wenigstens durch gefahren- und das war schonmal wirklich beeindruckend, scheint eine tolle Stadt zu sein!