07.03.2008

So, mittlerweile hat auch bei mir die Schule wieder begonnen.


Hier ein paar Fotos (1.: der Gang, 2.: beim Stehen im Schulhof, 3.: mein Klassenzimmer mit ziemlich wackeligen Miniatur-Tischchen)





Ich wurde sowohl von Lehrern, als auch von meinen KlassenkameradInnen sehr lieb und herzlich empfangen (hier ist wirkich eine andere Mentalitaet: ich wurde von ein paar Lehrern und auch vom Direktor mit einem Kuesschen auf die Wange begruesst!), aber man merkt schon am ersten Tag:
Diese Schule ist wirklich GANZ anders als in Oesterreich.
Zu Beginn und Ende des Schultages wird gebetet oder religioese Lieder gesungen, der Klassenvorstand liest eine religioese Geschichte vor und haelt eine kleine Predigt...

Am ersten Schultag musste die gesamte Schule (150 SchuelerInnen) eine halbe Stunde lang im Hof stehen und sich eine Rede vom Direktor anhoeren, in der neue Lehrer, und ich (als Australierin) vorgestellt wurden und er darueber gesprochen hat, wie boese und unreligioes Dinge wie MP3-Player, Handy, Ohrstecker und anderer Schmuck, Laptops usw. sind... Zum Glueck hab ich nur sehr wenig verstanden ;)

Meine Mitschueler sind wirklich total offen und lieb, fragen mich dauernd ob ich e was verstehe, was die Lehrer reden, quatschen in der Pause mit mir (soweit man das als quatschen bezeichnen kann, da ich immer noch fast kein Spanisch spreche!) und bieten mir bei allem und jedem ihre Hilfe an.



Gestern Abend hatte ich meine erste Diskussion mit meiner Gastfamilie...

Ich habe Sonia (meine Gastmutter) gefragt, ob es moeglich ist, dass ein Teil des Kuehlschranks fuer meine Sachen "reserviert" ist, da ich mir Obst und Joghurt selbst kaufen muss, und mittlerweile schon einiges einfach verschwunden ist. Sie hat daraufhin gemeint, dass das hier in Chile so ueblich ist, dass alles fuer alle da ist, und alle teilen. Ich glaube nicht, dass ich ein sehr egoistischer Mensch bin und nicht teilen kann oder will. Ich denke aber, dass es Aufgabe der Gasteltern ist, fuer mein leibliches Wohl zu sorgen und eben auch Obst und Joghurts zu kaufen (abgesehen davon, dass ich mir die Taxifahrten immer selbst zahlen muss) - wenn sie das nicht tun, schoen und gut, aber ich bin eigentlich nicht bereit, die ganze Familie mit diesen Dingen zu versorgen! Ausserdem habe ich weder Diego noch Nicol irgendwann einmal etwas kaufen sehen (Sonia hat dies als Argument eingebracht, dass ja JEDER etwas kauft und alle es verwenden duerfen)...
Dass Sonia danach lautstark irgendwem (ich schaetze mal es war eines ihrer aelteren Kinder, die nicht mehr zuhause wohnen) darueber am Telefon berichtet hat, hat nicht gerade zu meiner Aufmunterung beigetragen...

Naja, auch wenn´s nicht einfach ist, muss ich auch mit solchen Dingen klarkommen..!!!


Ich schick euch feste Bussis nach Oesterreich - vermisse euch (mein Heimweh ist grad ziemlich gross...)!!!

1 Kommentar:

onkel joe hat gesagt…

Holà Vroni!
Die alte Joghurt/Eiskastengeschichte - das ist sicher ziemlich mühsam und macht das tägliche zusammenleben schwieriger. Dazu die fremde Sprache ...
aber aus hiesiger Sicht muss ich sagen: Du bist in Chile wir nicht. - leider.
Hier in unserem (Deinem) Spanischkurs ist mit heutigem Tag unsere Motivation endgültig zusammengebrochen. Im 3. Semester sitzen ein paar Neu-einsteiger die schon einiges an Spanisch können, Antonio geht mit dem Stoff voran und wir "Altgedienten" aus Deinem Kurs haben plötzlich das Gefühl nichts mehr zu können oder zu verstehen. Uns fehlt einfach die Übung und die Praxis. Erst heute haben wir wieder von Dir gesprochen wie sehr wir Dich um Deinen Trip beneiden.
Alles Gute und viel Erfolg beim durchsetzen!
lg - jo.